Städtepartnerschaft Israel
Bochum macht sich auf den Weg zu einer Städtepartnerschaft mit einer israelischen Kommune. „Wir freuen uns, dass unser Anstoß erfolgreich war, auch wenn dem ein zähes Ringen im Stadtrat inklusive einer langen Sitzungsunterbrechung vorausgegangen ist“, bilanziert CDU-Ratsherr Christian Haardt. Die CDU hatte im Rat beantragt, explizit eine Partnerschaft mit einer Stadt in Israel anzustreben. Der rot-grünen Ratskoalition schien es auszureichen, wenn Bochum sich am Landesprojekt „Shalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ beteiligt. Dieses sieht vorrangig die Durchführung von Projekten in israelischen Kommunen nahe dem Gazastreifen vor – ohne dass sich daraus zwangsläufig eine echte Städtepartnerschaft entwickeln muss.
Einstimmig bei nur wenigen Enthaltungen hat der Rat nun beschlossen, sich an dem NRW-Projekt zu beteiligen. Der Beschluss wurde aber um die Formulierung ergänzt, dass die Stadt Bochum es begrüßen würde, wenn sich langfristig eine Städtepartnerschaft ergibt. „Man muss irgendwann anfangen“, hatte Christian Haardt im Rat betont. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um ein Zeichen zu setzen.“ Haardt hatte auch darauf hingewiesen, dass eine mögliche Städtepartnerschaft in Israel die CDU schon seit längerem beschäftigt. Nach einem Besuch der Jüdischen Gemeinde habe sich die CDU-Fraktion entschlossen, in die Offensive zu gehen. „Die Ereignisse des 7. Oktober und das Wiederaufflammen des Antisemitismus in Europa sollten Grund genug sein, in Bochum eine zusätzliche Partnerschaft auf den Weg zu bringen, die eigentlich längst überfällig ist. Ich weiß nicht, warum Rot-Grün sich zunächst dagegen gesperrt hat. Aber ich bin sicher, dass wir einen guten Kompromiss gefunden haben. Meine Partei ist bereit, eine solche Partnerschaft mit Leben zu füllen“, so Haardt.